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PHYSIOLOGIE.: 'Tractatus Physiologicus ex Antiquorum, moderniorumque mente desumptus'. Handschrift des Dn. Joachin Sanchez Velaz, in lateinischer und spanischer Sprache, datiert 1751 und 1752, in brauner Tinte auf Papier, (1) beschriebenes Vorsatzblatt, 201 nicht durchnummerierte Bl., (1) beschriebenes Vorsatzblatt und 5 zwischengebundene Kupfertafeln (1 doppelblattgroß, 1 auf den Innendeckel montiert), Blattgröße 20,5 x 14,7 cm. Pergament-Band der Zeit (Schließbänder fehlen, Einband mit Schriftspuren).

"Sammelband von Vorlesungsmitschriften, Exzerpten und Rezepten wohl eines spanischen Medizinstudenten, möglicherweise aus Valencia, das legen zumindest die Angaben auf zwei Kupferstichen nahe. Der Band beginnt mit dem 'Tractatus Physiologicus', den 'Instrumentis Medici' (Bl.1 verso), der 'Materia Prima Convinatione', 'De Aere' (11b), 'De Aqua et Terra' (13), 'De Qualitatibus' (14b), 'De Temperamentis' (16), auf Bl. (20) findet sich die erste Datierung ""Esto se escribio el dia primero de Diciembre del ano de 1751"". Es folgen Kapitel über das Alter, über Leben und Tod (22), dann 'De Partibus solidis nostri corporis' (23), 'De Facultatibus' (26b), 'De Humoribus' (28), das Blut (30) und den Blutkreislauf (33), die 'Natura humoris melancolici' (36 b), Organe wie Leber und Lymphe und über die Ernährung (41). Auf Bl. (44) findet sich die zweite Datierung ""Ianuary anni Domini 1752"". Hier endet die erste durchgehende Kapitelzählung der Handschrift bei Nr. 267. Beigebunden ist an dieser Stelle ein Kupferstich, der den Heiligen Antonius mit Schwein, Glöckchen und T-Kreuz auf der Kutte zeigt. Es schließt sich an der 'Tractatus pathologicus ... ' (46), 'De Diferentys morborum xa mentem Galenicorum', (46b), 'De causis morborum' (52), 'De simpthomatibus' (56b) etc. , der Teil endet mit dem Kapitel 85 'De dolore' (59). Es folgt ein Blatt mit Rezepten und dann ein Traktat über den Ausbruch von Krankheiten (61) und der 'Tractatus unicus de indicationibus ...' (68), beide ebenfalls durchnummeriert bis Paragraph 54. Dem folgt zunächst wieder ein beigebundener, ausfaltbarer Kupferstich (Mariae virginis sedis valentiae), datiert 1751. Es schließt sich an der 'Tractatus Medicus Galenico-mechanicus de afectibus, agens, traddens, methodum eos curandi' (72), der den Schmerz im Allgemeinen behandelt, sowie die Lethargie (75), die Epilepsie (78), die Melancholie (79) und die Manie (80), dann 'De Angina' (84), 'De Astmate' (86), 'De Pulmonia' (87b), 'De cholera morbo' (93b), 'De Dolore colico' (97), 'De Diabete' (104b), 'De Hemorroidibus' (105b) u.a.m. Folgt ab Bl. (116) von einem zweiten Schreiber der 'Tratado de Anathomia' in spanischer Sprache mit der Beschreibung der einzelnen Körperteile und Organe. Ab Bl. (131) von anderer Hand und wieder in lateinischer Sprache 'De Purgatione ...', und ab Bl. (144) 'Tractatus de Temporibus Morborum', 'De Recidiva' (148b) und verschiedene kleine Miszellen. Ab Bl. (172) finden wir Aphorismen aus dem Werk des Galenus und ab Bl. (193) verschiedene Rezepte in lateinischer und spanischer Sprache wohl über einen längeren Zeitraum gesammelt. Insgesamt ist die Handschrift in ihrer Mischung aus medizinischem Grundwissen der Zeit, der Galenus-Rezeption und den später in der Praxis gesammelten Rezepten ein medizinhistorisch aufschlußreiches Dokument. Die vielen Unterstreichungen, kleinen Korrekturen, Ergänzungen und Streichungen zeigen, daß die Handschrift als Lehr- und Handbuch intensiv genutzt wurde, die beigebundenen Kupfer sind ein Hinweis auf die Wertschätzung, die dem Manuskript schon zu seiner Zeit entgegengebracht wurde. - Stellenweise etwas gebräunt, bzw. leicht fleckig, insgesamt aber von guter Erhaltung."
Preis: 1200 EUR