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NAHETAL-RENN-VEREIN -: Notizbuch mit handschriftlichen Abrechnungen und Aufzeichnungen zum Rennbetrieb in den Jahren 1895 bis 1908 in Bad Kreuznach. Schwarze und rote Tinte, vereinzelt auch Bleistift auf kariertem Papier, Titel auf der ersten Seite 'Nahethal Renn-Verein'. 76 beschriebene und 16 unbeschriebene Seiten, einfache schwarze Broschur (Rücken fehlt, Umschlag mit leichten Randläsuren), 16 x 10 cm.

"Die ersten Pferderennen in Deutschland entwickelten sich in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts, und zwar dort, wo das entsprechende Publikum vor Ort war, welches über Zeit, Interesse und Kenntnisse, vor allem aber über das notwendige Kapital verfügte. Dies fand man in den damaligen Modekurorten Heiligendamm (Ostseebad) und Bad Doberan. Als nächstes entstand ab 1858 die international bekannteste Rennbahn vor den Toren des mondänen Bades Baden Baden, in Iffezheim. Der Pferdesport entwickelte sich zu einer Art Auszeichnung für den luxuriösen Charakter eines Heilbades. Auch das Bad Kreuznach verfügte über eine solche Auszeichnung"", den ""Nahetal-Renn-Verein"". Dieser Rennsportverein wurde 1885 ins Leben gerufen und sollte ein ""Verein zur Hebung der Landes-Pferdezucht und des Herrenreitens"" sein. Er wurde 1885 beim Amtsgericht Bad Kreuznach als eingetragener Verein, d. h. als staatlich genehmigte Lotterie registriert. In der Folge fanden jedes Jahr im Sommer zwei Pferderennen auf der Pfingstwiese statt, die vom Nahetal - Rennverein veranstaltet wurden. ... Auch wenn die Verantwortlichen der Stadt Wetten und Lotterie sehr ablehnend gegenüber standen, entwickelte sich die Pfingstwiese in Kreuznach zu einem der besten und vornehmsten mittleren Rennplätze in Deutschland. Laut Adressbuch aus dem Jahr 1902 war zu dieser Zeit der Kreuznacher Weingutbesitzer Louis Engelmann der Vorsitzende des Nahetal-Rennvereins. "" (Karin Engel: Kreuznach als Monaco, die Geschichte des Pferderennsports in der Stadt). Die vorliegenden Aufzeichnungen enthalten zunächst auf einer Doppelseite eine tabellarische Übersicht der Einnahmen (Eintrittsgelder, Einsätze, Totalisator) und Ausgaben (Preisgelder) der vier in den Monaten Juni und Juli abgehaltenen Renntage für die Jahre 1895 bis 1906. Auf der dritten Seite werden die Einnahmen ergänzt um die Mitgliedsbeiträge, auf den folgenden Seite sind u. a. die Totalisator-Umsätze und die Mitgliederzahlen aufgelistet und die Kasseneinnahmen und die Ausgaben spezifiziert. Dem folgen eine Liste der Mitglieder des Vorstandes im Jahre 1902 (Louis Engelsmann (sic!), von Wolfersdorff, von Both u.a.), der Technischen Commission, des Schiedsgerichts etc. sowie Notizen zum Betrieb in den Jahren 1902 bis 1908. Insgesamt ist das schmale Bändchen - sicherlich angelegt von einem Vorstandsmitglied des Vereins - eine aufschlussreiche Quelle zur Erforschung der Geschichte des Rennsports und des Wettbetriebes in der Region. - Zustand: Stellenweise leicht fingerfleckig, sonst wohlerhalten."
Preis: 450 EUR