Buchcover Buchcover Buchcover Buchcover Buchcover Buchcover Buchcover
DEUTSCHE WERKSTÄTTEN MÜNCHEN -: Sammlung von Original-Entwürfen, Zeichnungen und Drucken aus den Jahren 1928 ff., eingeklebt in ein selbstgefertigtes Album aus den 1950er oder 1960er Jahren. 28 Blätter (Blattgröße 27,3 x 23,5 cm) mit 50 eingeklebten Entwürfen und Zeichnungen in Graphit, 3 farbigen Entwürfen, 20 Drucken (teils Werbematerialien, teils Ausschnitte) und einer Fotografie. Ein Blatt mit Bleistiftskizzen lose beiliegend. Einfache Klammerheftung, Rückendeckel aus dem vorderen Einband eines Kataloges des Münchner Lampenherstellers Muhr-Leuchten (Rückengelenke defekt, leicht fleckig).

"Die Sammlung wirkt wie ein Moodboard in Form eines Albums und ist offensichtlich von einer Designerin oder einem Designer der Deutschen Werkstätten oder deren direktem Umfeld angelegt worden - dafür sprechen die zahlreichen Erwähnungen von EntwerferInnen für die Deutschen Werkstätten ebenso wie die hier aufbewahrten Materialien (Mitteilungen und Einladungen der Deutschen Werkstätten und ein als Skizzenblatt benutztes Briefpapier des Vorstandes der Deutschen Werkstätten). Das Album beginnt mit 2 Klappkarten, die erste ist eine typographisch interessante Mitteilung in roter Farbe: ""Die Münchener Niederlassung der Deutschen Werkstätten AG ist am 1. Oktober d. J. in ein selbständiges Unternehmen mit der Firma: Deutsche Werkstätten München GmbH umgewandelt worden."", handschriftlich datiert 1929. Darunter wurde der in rot und gold gehaltene Original-Entwurf für eine 'Einladung zur Weihnachtsausstellung 1928 - 30 Jahre Deutsche Werkstätten AG' montiert. Es folgen eine Skizze zu Vasen, 2 gedruckte farbige Werbe-Karten zu 'Dewe Tapeten und Stoffen' mit Entwürfen von Prof. Hillerbrand, d.i. Josef Hillerbrand, der 1922 von Richard Riemerschmid an die Münchner Kunstgewerbeschule berufen worden war; eine Bleistiftskizze zu einem Tapetenmuster mit kleiner Farbprobe, 2 gedruckte farbige Werbe-Karten mit Mustern von Lisl Bertsch, d.i. Elisabeth (Lisl) Bertsch-Kampferseck (1902 - 1978), seit 1920 Designerin bei den Deutschen Werkstätten und Mitglied des Deutschen Werkbundes und von Anny May (auch Anni oder Anneliese), dann gedruckte Entwürfe für Holz-Intarsien, weitere Bleistiftskizzen für Gefäße, eine Bleistift-Skizze mit Flötenspieler und Paar auf einer Ballustrade, montiert auf die Rückseite eines Ausschnittes des Briefpapiers des Vorstandes der Deutschen Werkstätten, eine kleine Ornament-Studie in Bleistift mit der handschriftlichen Bemerkung ""Paul ähnliches zu entwerfen versuchen! Die figürlichen Studien nur hintasten ..."", ein farbig aquarellierter Entwurf für eine Tapete oder einen Stoff mit Elephant und Blumen, kleine Bleistiftskizzen mit floralen und figürlichen Motiven, ein Ausschnitt aus einer Zeitschrift mit einer Anzeige der Wiener Werkstätte, die Entwürfe von D. Peche zeigt, weitere Bleistiftskizzen, eine davon mit dem Hinweis auf Peche, 2 größere Bleistift-Entwürfe für Tapeten oder Stoffe, ein Blatt mit kleinen Vignetten in Bleistift und dem handschriftlichen Vermerk ""Vignetten in Tusche für Innendekoration etc. zeichnen. In Wackerle Art oder wie Hillerbrand auch ""Möbel"" und ""Mode"" (unbekümmert) ev. etw. farbig getönt"". Mit 'Wackerle' ist wohl der Bildhauer Josef Wackerle gemeint, der seit 1917 an der Münchner Kunstgewerbeschule unterrichtet hatte und 1924 einen Lehrauftrag an der Münchener Akademie erhielt; mit 'Paul' möglichereise Bruno Paul. Es folgen kleinere Zeichnungen, eine mit dem Vermerk ""Tuschentwürfe wie Paul für Möbel"", Studien zum Porzellandekor, Dekorstudien mit dem Vermerk ""Wackerle studieren!"", ein kleiner Ausschnitt einer Annonce der Deutschen Werkstätten, 2 wohl aus Zeitschriften ausgeschnittene schwarz-weiß Abbildungen von Gemälden der französischen Lyrikerin und Malerin Marie Laurencin (1883 - 1956), weitere Bleistiftskizzen, eine mit dem Vermerk 'Peche', zwei farbig gedruckte Werbekarten der Deutschen Werkstätten, eine mit der Abbildung der Tapete Kolibri, die J. Hillerbrand entworfen hatte, die zweite zeigt eine Collage aus Entwürfen von Hillerbrand, Lisl Bertsch, Anny May und Elisabeth Eimer, kleinere Bleistiftentwürfe, einer mit der Notiz: ""Laden Comm. Olivier ... Flott, unmittelbar, flächig gegeneinander wie Hillerbrand Schrank"", ein anderer mit dem Hinweis auf Paul Laszlo, der bis zu seiner Emigration 1936 als Architekt, Innenarchitekt und Designer in Stuttgart wirkte. Die Fotografie (17 x 23 cm) zeigt Teile eines Tee- und Kaffeeservices, ein Doppelblatt zeigt unter der Überschrift ""Hillerbrand Gläser"" verschiedene Gefäßformen, ein Blatt mit figürlichen Studien ist fragmentarisch beschriftet ""Die Porzellan schenreuther Selb i/B"", ein weiterer Zeitungsausschnitt zeigt eine Innenraumgestaltung von W. von Wersin, eine farbige Studie auf Transparentpapier ein tanzendes Paar, weitere figürliche und ornamentale Studien (einige mit handschriftlichen Vermerken wie ""G H Schrödter Leipzig, Stoff wie Hahn u. Bach"", ""Hillerbrand Muster Rapport Verkaufsstelle"" oder mit Angaben zu Materialien und Farben) beschließen das Album. - Von leichten Gebrauchsspuren abgesehen wohlerhaltene Sammlung, die mit Sicherheit für den eigenen Arbeitszusammenhang einer Designerin oder eines Designers im Kontext der Deutschen Werkstätten München entstanden ist."
Preis: 480 EUR