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KALKBRENNER, FRIEDRICH -: 'Anweisung das Piano-Forte-Spiel mit Hülfe des Handleiters zu erlernen'. Sehr gleichmäßige und gut lesbare Handschrift in deutscher Sprache, braune Tinte auf festem Papier, Blattgröße 43 x 30 cm, mit einer Federzeichnung und zahlreichen Notenbeispielen. Undatiert, um 1830. 2 weiße Blätter, 84 Seiten, 1 weißes Blatt, Broschur der Zeit mit Marmorpapierbezug (Rücken alt überklebt und mit kleineren Fehlstellen, etwas berieben, kleine Randläsuren), Folio.

"Schöne und nahezu textidentische Abschrift der um 1830 bei Kistner in Leipzig unter dem Titel 'Anweisung das Pianoforte mit Hülfe des Handleiters spielen zu lernen' erschienenen deutsch-französischen Ausgabe der Klavierschule des Pianisten Friedrich Kalkbrenner (1785-1849). Die französischen Texte der gedruckten Ausgabe sind hier nicht kopiert worden. Seine Ausbildung hatte Kalkbrenner bei Louis Adam am Pariser Konservatorium (1799-1801) und am Wiener Konservatorium (1803/04) erhalten. Förderer und Lehrer in Wien waren unter anderem Joseph Haydn, Johann Georg Albrechtsberger und Ludwig van Beethoven. Kalkbrenner arbeitete zunächst als Klavierlehrer und Pianist in Paris, später in London. Um 1824 ließ er sich in Paris nieder und gründete eine Musikschule für Fortgeschrittene. Kalkbrenner war ein Idol von Frédéric Chopin, der ihm sein e-Moll-Klavierkonzert widmete. ""Als Pianist war er vielleicht der größte der vorromantischen Generation; zeitgenössische Berichte stellen ihn über M. Clementi, J. Cramer, J. N. Hummel und I. Moscheles. An seinem Spiel wurden besonders ebenmäßige Klarheit, Tonschönheit und Virtuosität gerühmt, allerdings eine oberflächliche Glätte und ein Mangel an echter Leidenschaftlichkeit kritisiert. Seine Technik basierte auf der gleichmäßigen Stärke der Finger, die er durch einen 'Handleiter', eine Weiterentwicklung von Logiers Chiroplast, auszubilden trachtete. Seine vielbeachtete Unterrichtsmethode legte er 1830 in seiner Klavierschule 'Méthode pour apprendre le pianoforte à l'aide du guide-mains' dar. Liszt bekannte, Kalkbrenners Methode eifrig studiert zu haben, die Geschwister Mendelssohn anerkannten ihn als hervorragenden Lehrer, und Chopin, der ihn auch als Pianist bewunderte, nahm 1831 bei ihm einige Stunden"". (Karl Wagner, Artikel 'Kalkbrenner, Friedrich', in: Neue Deutsche Biographie, Band 11, 1977, S. 11 61f.) Auf Seite 33 der Handschrift befindet sich eine detaillierte Federzeichnung 'Modell des Handleiters'. Der Titel wurde nicht abgeschrieben, das erste Blatt freigelassen. Auf der vorderen Umschlagseite innen ein handschriftlicher Besitzvermerk 'Katharina Pamlik' (?). Die Abschrift endet mit dem Seufzer: ""Ende! Wie sehr froh bin ich, und meine Hände""."
Preis: 750 EUR