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WEHRPFLICHT -: Die Militairverpflichtung der Preußischen Staatsbürger in ihren verschiedenen Abstufungen und Beziehungen, und deren Ableistung, sowohl in Folge der jährlichen Ersatzaushebung, als durch freiwilligen Eintritt in das stehende Heer. Eine Zusammenstellung der darüber vorhandenen Bestimmungen, hauptsächlich zur Belehrung der Militairpflichtigen aller Klassen, über ihre Pflichten und Rechte, so wie Derjenigen, welche deren Interesse zu vertreten haben. Berlin, bei August Rücker, 1830. VIII, 167 S., sehr dekorativer, dunkelgrüner Halbleder-Band der Zeit mit Rückenvergoldung und rotem, goldgeprägtem Rückenschild, grünen Decken und dreiseitigem Gelbschnitt. Erste Ausgabe.

Unter den vielen preiswürdigen Institutionen, deren der Preußische Staat sich erfreut, ist keine für das individuelle Interesse, wie für das des Ganzen, wichtiger und einflußreicher, als das, der militairisch-politischen Kraft der Monarchie zur Basis dienende, System der allgemeinen Militairverpflichtung. Wenn gleich höchst einfach in seinen Grundprinzipien, hat doch, einerseits die wohlwollende Berücksichtigung des bürgerlichen und Familienwohls, sowie des Interesse der Wissenschaften, Künste und Gewerbe, andererseits die Rücksicht auf die Bestimmung, Verfassung und die dadurch bedingten Bedürfnisse des Heeres, in Hinsicht auf die Anwendung jener Prinzipien, vielfache Modificationen derselben und dadurch eine so große Menge einzelner Bestimmungen veranlaßt, daß es selbst Demjenigen, welcher, in Folge seines Berufes, mit denselben vertraut seyn muß, nicht leicht ist, sich von jenem Systeme im Ganzen wie in dessen einzelnen Beziehungen und Anwendungen, eine durchaus vollständige und klare Anschauung zu verschaffen, da es an einem einigermaßen brauchbaren Hülfsmittel dazu bisher gänzlich fehlte. (aus der zweiseitigen, nahezu auch mit zwei Sätzen auskommenden Vorrede des Herausgebers). - Vosätze mit kl. Leimschatten, 2 handschriftl. Marginalien der Zeit, sehr schönes Exemplar dieser seltenen Zusammenstellung. Provenienz : Bibliothek Radulf Graf zu Castell-Rüdenhausen.
Preis: 250 EUR