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PRIVATE CHEMIESCHULE VON DR. R. LÜDERS in Berlin-Lichterfelde.: Privates Photoalbum, wohl einer Studentin, mit 64 schwarz-weiß Photographien (Vintages) im Format 13 x 16,5 bis 3,5 x 4,5 cm, aufgenommen in den Jahren 1930 bis 1932, montiert in ein Album (17 x 24,5 cm).

"Die Aufnahmen dokumentieren die Ausbildung einer Studentin vom Sommersemester 1930 bis zur Abschlußfeier 1932 und zeigen das Schulgebäude in der Ringstraße 50, Details der Fassade, die prächtige Diele, den Garten, das Treppenhaus, Studentinnen und Lehrkräfte des Sommer-Semesters 1930, die Unterrichtsräume, den Leiter der Schule Dr. Lüders, die Bibliothek, Arbeitsgruppen, die Labor-Arbeitsplätze, ein Photolabor, einzelne Dozenten, Studentinnen bei der Laborarbeit, das ""Kugelhaus auf der Hygienischen Ausstellung in Dresden Sommer 1930"" (dieses erste Kugelhaus der Welt, war von der französischen Revolutionsarchitektur inspiriert und 1928 nach Plänen von Peter Birkenholz erbaut worden - die Nationalsozialisten empfanden es als 'undeutsch', es wurde 1938 abgerissen), Schloss Pillnitz, dann die Arbeitsgruppen im 2. Semester, alle Studentinnen der Schule mit Lehrkräften im Sommer 1931, sowie das 2. Semester mit Lehrern, einzelne Schülerinnen, Prof. Rosenberg mit Assistenten im Labor im Westend-Krankenhaus, die Abschiedsfeier im Oktober 1932, nächtliches (Tee?)-Trinken im Labor, Gruppenaufnahmen der Absolventinnen mit liebevoll umsorgtem Skelett etc. Der Chemiker Dr. Lüders hatte 1916, also mitten im Ersten Weltkrieg, den Antrag auf Einrichtung einer Chemieschule in Berlin Lichterfelde gestellt, im März 1917 wurde sie offiziell genehmigt. Nachdem die Schule in den ersten Jahren am Universitätsunterricht der ersten Chemie-Semester orientiert war und die staatlichen Aufsichtsbehörden diese theoretische Ausrichtung kritisiert hatten, geht aus einem Schulprospekt der frühen 1930er Jahre hervor, daß die Schülerinnen täglich eine Stunde theoretischen Unterricht erhielten, die restlichen fünf Stunden verbrachten sie im Laboratorium. ""Gelehrt wurden die Fächer Anorganische und Analytische Chemie sowie Physik. Der Unterricht in Organik erfolgte laut Prospekt an der Technischen Hochschule, an der die Schülerinnen anscheinend als Gasthörerinnen zugelassen waren und die Vorlesungen von Professor Simonis besuchten. ... Aufgenommen wurden Mädchen ab 16 Jahren, die über einen Lyzeumsabschluß verfügten."" Im Januar 1932 war Dr. Lüders verstorben, die Schule wurde danach von Dr. Loerpabel geleitet. (vergl.: Britta Görs, Die chemisch-technische Assistenz. Zur Entwicklung eines neuen beruflichen Tätigkeitsfeldes in der Chemie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In: Frauen in Akademie und Wissenschaft. Arbeitsorte und Forschungspraktiken 1700-2000, hrsg. von Theresa Wobbe)."
Preis: 350 EUR