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FRIEDRICH II.: Examen du Prince de Machiavel, Avec des notes historiques & politiques. A Geneve, chez Henri-Albert Gosse & Comp., 1759. Titelblatt mit gest. Vignette, Seite V - XX, (4) Seiten, 335 Seiten, goldgeprägter Leder-Band der Zeit mit floraler Rückenvergoldung und dreiseitigem Rotschnitt (Gelenke etwas eingerissen, Ecken berieben), 19,8 x 13 cm.

"(Leithäuser, Verzeichnis sämtlicher Ausgaben.., Nr. 300; Bengesco II, 373). ""Der Entschluß, den florentinischen Staatsmann zu ""widerlegen"", entstand Ende März 1739. ... Berauscht vom Gedanken an die Wirksamkeit reiner Güte und Gerechtigkeit, distanzierte sich Friedrich insbesondere in den Wochen der Beendigung der ""Réfutation"" aufs schärfste vom politischen Ruhm und kriegerischen Heldentum. Niemals war der Thronfolger weiter vom Drang und Wunsch seiner Tatkraft entfernt als in der politischen Windstille dieses Oktober 1739."" (Berney, Friedrich der Große, S. 96 f.). Dabei erwartete er nicht von freiheitlichen Institutionen, sondern von der ""ritterlichen und gerechten Selbstzucht des Herrschers ... die Wirkungen aufgeklärter Staatslenkung."" (ebda., S. 98). Noch kurz vor dem Tod seines Vaters dachte Friedrich mit Grauen an seinen ""vom Machiavelismus vergifteten"" Beruf und bekannte sich zur musenfrohen und wissensdurstigen Selbstbildung, zum wohlfahrtspolitischen Herrschertum im Inneren und zur friedlichen und gerechten Außenpolitik. ""Erst nach dem Regierungsantritt konnte sich endgültig erweisen, wie weit die humanité und justice des Prinzen der staatsmännischen Einsicht, dem politisch-moralischen Relativismus, der Tatenlust oder der Ruhmesleidenschaft des Monarchen gewachsen war."" (ebda., S. 104). ""Man weiß, daß der König später leidenschaftlich bemüht war, dem persönlichen Herrscherwillen die Korrektive einer vaterländischen und humanen Staatsräson entgegenzusetzen. Am Ende der Kronprinzenzeit (war) ... der Thronfolger noch nicht imstande, (die persönlichen Leidenschaften) von den Erfordernissen der Staatsräson zu scheiden und mit der humanitären Ideologie zu versöhnen."" (a.a.O). - Vortitel fehlt, die letzen freien Seiten mit handschriftl. Notizen aus der Zeit, wenige Blätter mit kleineren Randläsuren, nahezu fleckenfrei und ungebräunt."
Preis: 230 EUR